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17 überzeugende Gründe, warum du mit einem positiven Makersignal arbeiten solltest!

17 überzeugende Gründe, warum du mit einem positiven Makersignal arbeiten solltest!

Die Kommunikation zwischen uns und unseren Hunden ist nicht immer einfach. Viele Hundehalter stehen vor dem Problem, wie sie ihrem Hund effektiv etwas beibringen und verständlich machen können.

Unsere Kommunikation ist nämlich eine ganz  andere, als die unserer Hunde. Wir Menschen konzentrieren uns sehr auf unsere Stimme, Hunde hingegen sind wahre Körpersprachler. Das führt schnell zu Verwirrungen, wenn wir versuchen, „hündisch“ zu kommunizieren.

Unser Ziel sollte es also sein, eine gemeinsame Sprache zu finden, um eindeutig mit unseren Hunden kommunizieren zu können. 

Und genau das gelingt uns mit Hilfe von Markersignalen. Was Markersignale sind und wieso du sie im Training einsetzen solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist überhaupt ein Markersignal?

Wie schon erwähnt, hilft uns das Markersignal bei der eindeutigen Kommunikation mit unseren Hunden. Es übermittelt dem Hund eine Information und sagt ihm voraus, was er zu erwarten hat. Wir können dem Hund dabei sehr zeitnah ein Feedback über sein Verhalten geben.

Man unterscheidet zwei Arten von Markersignalen:

  • Ein positives Markersignal vermittelt dem Hund die Information, dass er etwas Tolles zu erwarten hat, beispielsweise ein Leckerchen, eine Streicheleinheit oder ein tolles Spiel.
  • Ein negatives Markersignal hingegen sagt etwas Unangenehmes voraus, zum Beispiel das Vorenthalten einer Belohnung oder das Wegnehmen eines Spielzeugs. 

In meinem Training versuche ich, möglichst auf Basis der positiven Verstärkung zu arbeiten, weshalb es in diesem Artikel nachfolgend auch um das positive Markersignal gehen wird.

Kurz gesagt: Das positive Markersignal gibt zeitnah ein Feedback auf ein gezeigtes Verhalten, um den Hund zu sagen „Super, das hast du toll gemacht! Das war genau das Verhalten, was ich mir wünsche. Dafür bekommst du jetzt eine Belohnung!“. 

Wie wird ein Markersignal aufgebaut?

Damit dein Hund die Bedeutung des Markersignals versteht, musst du zunächst ein bestimmtes Signal mit den Belohnungen verknüpfen

Als Signale eignen sich beispielsweise:

  • kurze, knackige Wörter wie „klick“, „yes“, „tac“ oder „top“
  • ein Clicker
  • ein Pfiff
  • ein optisches Signal, z.B. Daumen hoch (vor allem für taube Hunde)

Dann heißt es, das Signal über die klassische Konditionierung mit den Belohnungen zu verknüpfen und anschließend mit Hilfe von einfachen Signalen wie Sitz und Platz zu festigen.

Aufbau Markersignal
Wichtig ist, die Reihenfolge zu beachten: erst das Markersignal, dann erst der Griff zur Belohnung.
Aufbau Markersignal
Mit Hilfe von bekannten Signalen, kannst du das Markersignal festigen.

Wann wird es eingesetzt?

Das Markersignal wird immer dann eingesetzt, wenn dein Hund ein für dich erwünschtes Verhalten zeigt. 

Das kann beim Erlernen von Signalen der Fall sein, aber auch bei ganz alltäglichen Dingen, die dir gefallen: zum Beispiel wenn er freiwillig Blickkontakt zu dir aufnimmt, eigenständig auf dem Weg bleibt oder den Besuch ruhig begrüßt. 

Auch in der Verhaltenstherapie, bei Angst- und Aggressionsverhalten, kommt das Markersignal mit großem Erfolg zum Einsatz. Lass dir also nicht einreden, dass das nur für bestimmte Hunde geeignet ist, das ist schlichtweg falsch. Vor den Lerngesetzen ist niemand geschützt. 

Das Problem ist einfach häufig, dass das Signal nicht richtig verknüpft wurde oder nicht mit den passenden Belohnungen gearbeitet wird. Nicht jede Belohnung ist auch wirklich ein Verstärker, dazu bald mehr in einem weiteren Blogartikel.

Nun Fragst du sich sicherlich, was es dir bringt, ein solches Markersignal aufzubauen?

Kommen wir also zu den Gründen, warum du unbedingt mit einem Markersignal arbeiten solltest: 

1. Verbesserte Kommunikation

Ist ein Markersignal gut aufgebaut worden, erleichtert es dir die Kommunikation mit deinem Hund, denn du kannst ihm verständlich mitteilen, wenn er etwas richtig gemacht hat. Es wird zu einem eindeutigen Signal für deinen Hund. Das Verhalten deines Hundes wird mit Hilfe des Markersignals eindeutig und effektiv mit einer Belohnung verknüpft.

2. Schnelleres Lernen

Die eindeutige Kommunikation führt dazu, dass dein Hund schneller lernt, weil er verstanden hat, was du von ihm möchtest. Er muss also nicht mehr raten, welches Verhalten genau gemeint und erwünscht ist. Du wirst folglich schneller an deine Ziele kommen.

3. Verhalten punktgenau markieren

Das Timing spielt bei Lernvorgängen eine entscheidende Rolle. Mit Hilfe des Markersignals, kannst du das gewünschte Verhalten punktgenau „markieren“, wie ein Textmarker eine Textstelle. Dein Hund weiß also sofort, welches Verhalten gemeint ist und es kommt dadurch zu weniger Missverständnissen.

4. Überbrückung bis zur Belohnung

Das Markersignal schafft zudem eine Art Überbrückung zur eigentlichen Belohnung. Wie du vielleicht weißt, hast du nach dem Verhalten maximal 0,5 bis 2 Sekunden Zeit, deinen Hund zu belohnen, damit er die Belohnung auch wirklich sicher mit dem gezeigten Verhalten verknüpft. Durch das Markersignal hast du so also etwas mehr Zeit mit der Belohnung zu beginnen, da das richtige Verhalten bereits markiert wurde und dein Hund weiß, dass eine Belohnung folgt. Das hilft dir beispielsweise, wenn dein Hund nicht in deiner unmittelbaren Umgebung ist oder du die Belohnung erst aus der Tasche holen musst.

5. Distanzvorteil

Das Markersignal hört dein Hund auch, wenn er sich weiter weg von dir befindet. Du kannst ihn also auch für Verhalten belohnen, welches er in einer gewissen Entfernung zeigt, beispielsweise ein Sitz auf Entfernung oder das Stehenbleiben bei Wildsichtung.

6. Vorfreude

Das Markersignal ist ein sogenannter sekundärer Verstärker und wirkt wie eine zweite Belohnung. Dein Hund weiß, dass etwas Tolles (primärer Verstärker) folgen wird und empfindet bereits beim Hören des Signals Vorfreude. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.  Grund dafür ist das ausgeschüttete Glückshormon Dopamin, welches als Botenstoff eine wichtige Rolle im Belohnungszentrum des Gehirns spielt.

7. Positive Emotionen

Die übermittelten Emotionen sind ein ganz wichtiger Punkt im Markertraining. Dadurch, dass du das Markersignal mit lauter tollen Belohnungen aufgebaut hast, assoziiert dein Hund das Signal auch mit den einhergehenden, positiven Emotionen. Das geschieht ganz unbewusst und automatisch. Grund dafür ist das bereits erwähnte Glückshormon Dopamin. Du kannst deinen Hund also quasi auf „Knopfdruck“ in eine bessere Stimmung versetzen. Gerade bei Angst- und Aggrressionsverhalten ist das ein enorm großer Vorteil.

8. Abwechslungsreich

Markersignale an sich sind super vielseitig. Du kannst und solltest das Signal nicht nur mit Futter als Belohnung verknüpfen, sondern mit allerlei tollen Dingen, die dein Hund gut findet. So bleibt es für deinen Hund immer spannend und abwechslungsreich. Wichtig: Es muss eine wirkliche Belohnung für deinen Hund sein! Nicht jeder Hund mag es z.B. angefasst zu werden.

Belohnungsmöglichkeiten für den Hund

9. Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten

Auch der Einsatz von Markersignalen ist enorm vielseitig. Du kannst es beispielsweise beim Erlernen von Grundsignalen oder Tricks, der Unterstützung der richtigen Kommunikation, bei Angst- und Aggressionsverhalten oder beim Einfangen von erwünschtem Verhalten einsetzen. Alles was dir gefällt, kann gemarkert und belohnt werden. 

10. Umorientierung

Die Umorientierung deines Hundes zu dir ist meist „gratis“, da die Belohnungen von dir ausgehen. Das kann dir beispielsweise bei Hundebegegnungen oder Wildsichtungen enorm helfen. Beachte jedoch, dass dies keine Bedingung für das Markersignal ist. Das Versprechen auf eine Belohnung muss immer eingehalten werden.

11. Gesteigerte Motivation

Die Motivation deines Hundes wird durch die Arbeit mit einem Markersignal erhöht, da er immer erstrebt sein wird, einen „Klick“ zu bekommen. Durch die abwechslungsreichen Belohnungen ist es für deinen Hund jedes mal eine Überraschung, was zusätzlich motiviert. Das Training wird ihm und dir Spaß machen.

12. Mehr Kooperation

Dein Hund wird dich durch das Markersignal besser verstehen, weil es eine klare Bedeutung für ihn hat und ihm Sicherheit gibt. Das wiederum führt dazu, dass er gerne mit dir kooperiert und dir mehr Verhalten anbietet. Du wirst zu einem verlässlichen Partner für deinen Hund.

13. Erhöhte Aufmerksamkeit

Trainierst du regelmäßig mit Hilfe von Markersignalen, verbessert sich auch die allgemeine Aufmerksamkeit deines Hundes. Es wird automatisch ein kleinerer Radius eingehalten und dein Hund ist immer mit einem Ohr bei dir. 

14. Schafft Selbstvertrauen

Gerade Angsthunden kann das Markersignal mehr Selbstvertrauen verschaffen. Durch das gezielte und eindeutige Feedback werden sie sicherer in ihrem Verhalten und trauen sich selbst mehr zu.

15. Schulung der Beobachtungsgabe

Durch das verwenden von Markersignalen im Alltag wird deine eigene Beobachtungsgabe geschult. Du wirst immer besser darin werden, die Verhaltensweisen deines Hundes zu erkennen, auch wenn sie noch so klein sind.

16. Verbessertes Mindset

Durch das Markertraining konzentrierst du dich viel mehr auf die positiven Verhaltensweisen deines Hundes und schaust nicht, was er falsch macht. Das wiederum hat ganz automatisch Auswirkungen auf dein eigenes Mindset und macht glücklicher.

17. Stärkung der Bindung

Mit einem Markersignal werden die unterschiedlichsten Belohnungen für deinen Hund verknüpft. Es sagt also lauter tolle Dinge für deinen Hund voraus, sei es eine Futterbelohnung, ein Spiel, gemeinsam rennen oder Sozialkontakt. Das tolle dabei ist, dass du der Schlüssel zu all diesen Dingen bist. Dadurch wird eure Bindung nachhaltig gestärkt.

Markersignal

Fazit

Wie du siehst, bietet das Training mit Markersignalen einige Vorteile: 

  • verbesserte Kommunikation
  • schnelleres Lernen
  • punktgenaues Markieren
  • Überbrückung bis zur Belohnung
  • Distanzvorteil
  • Vorfreude
  • positive Emotionen
  • Abwechslungsreich
  • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
  • Umorientierung
  • gesteigerte Motivation
  • mehr Kooperation
  • erhöhte Aufmerksamkeit
  • schafft Selbstvertrauen
  • Schulung der eigenen Beobachtungsgabe
  • verbessertes Mindset
  • Stärkung der Bindung

Es ist effektiv, eindeutig und vielseitig. Zudem ist es leicht zu konditionieren und verschafft dir mehr Möglichkeiten im Training mit deinem Hund.

Probier es aus! Du wirst dieses tolle Werkzeug zu schätzen lernen.

Giftige Lebensmittel für Hunde – Was du unbedingt über die Ernährung deines Hundes wissen solltest

Giftige Lebensmittel für Hunde – Was du unbedingt über die Ernährung deines Hundes wissen solltest

Über die Ernährung unserer Hunde wird mindestens genauso viel diskutiert, wie über die unterschiedlichen Trainingsmethoden. Egal ob du deinen Hund roh ernährst, für ihn kochst oder ihm Fertigfutter gibst … du solltest wissen, welche Lebensmittel auf keinen Fall oder nur in geringen Mengen in den Napf deines Hundes dürfen.

In diesem Blogartikel erhältst du einen Überblick über giftige und ungesunde Lebensmittel für deinen Hund und was diese für Folgen haben können.

Am Ende des Artikel bekommst du zudem eine Auflistung über giftige Pflanzen im Haus und der Natur, eine Liste über weitere Gifte, die uns im Alltag begegnen können und Notfallmaßnahmen, falls es doch zu einer Vergiftung kommen sollte.

Vorab sei angemerkt, dass oft die Menge erst das Gift ausmacht. Zudem reagiert jeder Hund anders auf die jeweiligen Substanzen, sodass man keine allgemeingültigen Aussagen treffen kann. Trotz alledem, gehören manche Lebensmittel meiner Meinung nach erst gar nicht in den Futternapf. Es gibt immerhin genügend Dinge, die unsere Hunde ohne Probleme fressen dürfen.

Alkohol

Dass man seinem Hund keinen Alkohol geben sollte, versteht sich von selbst. Trotzdem habe ich diesen Punkt hier aufgegriffen. Alkohol wird von Hunden nur sehr langsam abgebaut und wirkt vor allem auf die Leber giftig.

Symptome & Folgen

Abhängig von der verabreichten Menge und dem Alkoholgehalt, kann es zu Erbrechen, Durchfall, Koordinationsstörungen, Atemnot, Koma oder sogar Tod führen.

Auberginen

Auberginen zählen zu den Nachtschattengewächsen, welche das natürliche Gift Solanin enthalten. Solanin reizt die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, kann die roten Blutkörperchen zerstören und hemmend auf das Nervensystem wirken.

Symptome & Folgen

Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen, bei großen Mengen Motorikstörungen, Atemnot und Herzstillstand

Bittermandeln

Bittermandeln enthalten giftige Cyanverbindungen (Cyanide/Blausäure).

Symptome & Folgen

Speicheln, Atemnot, niedriger Blutdruck, Krämpfe, Zittern, Erbrechen, Durchfall

Avocados

Es gibt eine Sorte der Avocados, die das giftige Persin enthält. Dieses wirkt sich auf den Herzmuskel unserer Hunde aus und kann zum Tod führen. Da man als Laie die giftigen nicht von den ungiftigen Sorten unterscheiden kann, sollte man ganz auf die Fütterung verzichten.

Symptome & Folgen

Husten, Atemnot, Herzmuskelschäden, Ödeme, Bauchwassersucht

Eicheln

Alle Teile der Eiche, aber besonders die unreifen Eicheln, enthalten große Mengen an Gerbstoffen, welche in hohen Mengen giftig sind und sich auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Daher, wenn überhaupt, nur in geringen Mengen verfüttern.

Symptome & Folgen

Magenschleimhautreizung, Durchfall, Erbrechen

Erbsen – roh

Rohe Hülsenfrüchte enthalten teilweise den Giftstoff Phasin und einen Trypsinhemmstoff, der die Eiweißverdauung stört. Zudem sind Kohlenhydrate enthalten, die erst nach dem Kochen verdaulich werden. Gekocht können Hülsenfrüchte in kleinen Mengen verfüttert werden. Es sollte aber auf die Verträglichkeit geachtet werden, da Hülsenfrüchte eine blähende Wirkung besitzen.

Symptome & Folgen

(Blutiger) Durchfall, Erbrechen, Krämpfe, große Mengen können zum Tod führen

Erdnüsse

Erdnüsse können, wie auch beim Menschen, aufgrund ihres hohen Histamingehalts Allergien auslösen und sollten daher mit Bedacht gefüttert werden. Zudem stehen sie im Verdacht, Krampfanfälle bei Hunden auslösen zu können. Bei Hunden, die unter Herz- oder Nierenproblemen leiden, sollte grundsätzlich auf die Gabe von Erdnüssen verzichtet werden.

Symptome & Folgen

Allergiesymptome (Hautprobleme, Schwellungen, Schock … ), Krampfanfälle

Gewürznelken

Gewürznelken enthalten Oleanolsäure, welche eine betäubenden Wirkung hat. Sie haben im Hundenapf nichts zu suchen.

Symptome & Folgen

Durchfall, Erbrechen

Holunderbeeren – roh

Rohe Holunderbeeren gehören in keinen Hundenapf. Vor allem die unreifen und grünen Bestandteile enthalten das Glykosid Sambunigrin, das starken Brechreiz auslöst. Gekocht können sie in kleinen Mengen gegeben werden.

Symptome & Folgen

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Soja) – roh

Rohe Hülsenfrüchte enthalten teilweise den Giftstoff Phasin und einen Trypsinhemmstoff, der die Eiweißverdauung stört. Zudem sind Kohlenhydrate enthalten, die erst nach dem Kochen verdaulich werden. Gekocht können Hülsenfrüchte in kleinen Mengen verfüttert werden. Es sollte aber auf die Verträglichkeit geachtet werden, da Hülsenfrüchte eine blähende Wirkung besitzen.

Symptome & Folgen

(Blutiger) Durchfall, Erbrechen, Krämpfe, große Mengen können zum Tod führen

Kaffee/ Schwarzer & Grüner Tee/ Energydrinks

Durch das im Kaffee enthaltene Koffein, kann es beim Hund zu Herzrhythmusstörungen und sogar neurologischen Störungen kommen. Auch wenn Vergiftungserscheinungen erst bei größeren Mengen auftreten, haben Kaffee und andere koffeinhaltige Lebensmittel (Schwarzer und Grüner Tee, Energy Drinks) nichts im Futternapf unserer Hunde zu suchen.

Symptome & Folgen

Unruhe, Hecheln, Erhöhte Atem- und Pulsfrequenz, Zittern, Herzrhythmusstörungen, neurologische Störungen

Kakao/ Schokolade

Hunde können Kakao nur sehr schwer verstoffwechseln. Im Kakao ist das sogenannte Theobromin enthalten, welches sich im Hundekörper anreichert und so zur Vergiftung führen kann. Auch alle anderen Produkte, die Kakao enthalten, sollten daher nicht an den Hund verfüttert werden. Auch hier gilt wieder, dass die Menge das Gift ausmacht. Die tödliche Dosis liegt bei circa 100mg Thebromin pro Kilogramm Körpergewicht. Je höher der Kakaogehalt der Schokolade, desto höher ist auch der Theobromingehalt. Bei Milchschokolade liegt die tödliche Dosis bei etwa 60g pro Kilogramm Körpergewicht, bei Blockschokolade bei nur 8g pro Kilogramm Körpergewicht.

Symptome & Folgen

Durchfall, Erbrechen, hoher Puls, Unruhe, zentralnervöse Störungen wie Zittern, Krämpfe, Lähmungen der Hintergliedmaßen und Bewusstseinsstörungen, Tod

Kartoffeln – roh

Kartoffeln zählen zu den Nachtschattengewächsen, welche das natürliche Gift Solanin enthalten. Solanin reizt die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, kann die roten Blutkörperchen zerstören und hemmend auf das Nervensystem wirken. Da sich das Gift vor allem in der Schale, den grünen Stellen und den Keimen befindet, sollten Kartoffeln immer geschält und anschließend gekocht werden, wenn man sie an den Hund verfüttern möchte.

Symptome & Folgen

Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen, bei großen Mengen Motorikstörungen, Atemnot und Herzstillstand

Knoblauch

Knoblauch enthält das giftige N-Propyldisulfid, welches zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und damit zu einer Anämie führen kann. Die giftige Menge beginnt bei 5g pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes, was etwa zwei Knoblauchzehen pro Kilogramm Körpergewicht entspricht.

Allerdings hat Knoblauch sehr viele positive Eigenschaften, weshalb man es in kleinen Mengen durchaus verfüttern kann.

Symptome & Folgen

in großen Mengen kann es zur Anämie (Blutarmut) führen

Knochen

Gekochte Knochen können leicht splittern und so den Magen-Darm-Trakt des Hundes verletzen. Daher niemals gekochte Knochen verfüttern.

Rohe Knochen sind bei der Rohfütterung sehr wichtig. Allerdings können sie zu Zahnfrakturen und Verstopfungen führen. Man sollte daher auf geeignete Knochen achten, nicht zu große Mengen auf einmal und immer in Kombination mit Fleisch füttern.

Symptome & Folgen

Verletzungen des Magen-Darm-Traktes, blutiger Durchfall, Zahnfrakturen, Verstopfung

Kohl – roh

Nur in kleinen Mengen und am besten gekocht verfüttern, da er blähend wirkt. Manche Hunde reagieren bereits auf kleine Mengen mit Unverträglichkeiten, sodass in dem Fall auf eine Verfütterung verzichtet werden sollte.

Symptome & Folgen

Blähungen, Magenkrämpfe

Macadamia Nüsse

Macadamia Nüsse sind für Hunde giftig und sollten auf keinen Fall verfüttert werden. Manche Macadamia Nüsse enthalten cyanogene Glykosoide, was darüberhinaus giftig für den Hund ist, ist noch nicht genau bekannt.

Symptome & Folgen

Schwächung und Lähmung des Hinterleibes, Muskelzuckungen, Gelenk- und Unterleibsschmerzen, Erbrechen, Fieberschübe, Leberschäden sind möglich

Milch & Milchprodukte

Erwachsenen Hunden fehlen die Enzyme im Dünndarm, weshalb der Milchzucker nicht vollständig verdaut werden kann. Man sollte Milchprodukte daher nicht in zu großen Mengen auf einmal und bei Unverträglichkeiten gar nicht füttern.

Symptome & Folgen

Fehlgärungen im Dickdarm, Durchfall

Obstkerne (Kirsche, Pflaume, Aprikose etc.)

Obstkerne enthalten giftige Cyanverbindungen (Cyanide/Blausäure). Vergiftungserscheinungen treten allerdings nur auf, wenn die Kerne geknackt werden und zudem eine große Menge aufgenommen wird. Allerdings können die spitzen Kerne auch zu Verletzungen der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt führen und einen Magen-/Darmverschluss verursachen, weshalb man besonders bei größeren Kernen aufpassen muss.

Symptome & Folgen

Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Atemnot, Krämpfe, Verletzungen der Schleimhäute, Magen-/Darmverschluss

Paprika

Paprika zählt zu den Nachtschattengewächsen, welche das natürliche Gift Solanin enthalten. Solanin reizt die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, kann die roten Blutkörperchen zerstören und hemmend auf das Nervensystem wirken. Der Solaningehalt ist vor allem in den unreifen Früchten sehr hoch, weshalb man nur vollreife Paprika in Maßen verfüttern darf. Grüne Paprika dürfen daher nicht gegeben werden.

Symptome & Folgen

Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen, bei großen Mengen Motorikstörungen, Atemnot und Herzstillstand

Pilze

Einige Pilze enthalten Giftstoffe, die bei Hunden Leber-/Nierenschäden oder sogar neurologische Störungen verursachen können. Zudem sind Pilze schwer verdaulich und, weshalb ich auf die Fütterung verzichten würde.

Symptome & Folgen

Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, neurologische Störungen, Schock

Quitten

Quitten sind unverdaulich für Hunde und enthalten zudem große Mengen an Tanninen (Gerbstoffe). Sie sollten daher weder roh, noch gekocht an den Hund verfüttert werden.

Symptome & Folgen

Erbrechen, Durchfall, Magenschleimhautreizungen, Magenkrämpfe

Rosinen

Nach der Verfütterung von Rosinen bzw. Weintrauben wurden häufig Vergiftungserscheinungen festgestellt, weshalb auf die Gabe verzichtet werden sollte.  Das verantwortliche Gift ist unbekannt. Die toxisch wirkende Menge beginnt bei circa 10g pro Kilogramm Körpergewicht.

Symptome & Folgen

akutes Nierenversagen möglich

Schweinefleisch – roh

In rohem Schweinefleisch (Wild- und Hausschwein) können die sogenannten Aujeszky-Viren enthalten sein. Diese sind für Menschen ungefährlich, für Hunde aber 100% tödlich. Aufgepasst werden muss auch bei Schinken, Salami, Mettwurst und anderen geräucherten Wurstsorten, da das Virus erst ab 60° abgetötet wird.

Symptome & Folgen

verändertes Verhalten, Unruhe, Aggressivität, Erbrechen, Durchfall, Speichelfluss, hoher Puls, Fieber, Juckreiz, neurologische Störungen, Krämpfe, Tod

Tomaten – unreif

Tomaten zählen zu den Nachtschattengewächsen, welche das natürliche Gift Solanin enthalten. Solanin reizt die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, kann die roten Blutkörperchen zerstören und hemmend auf das Nervensystem wirken. Der Solaningehalt ist vor allem in den unreifen Früchten sehr hoch, weshalb man nur vollreife Tomaten verfüttern darf. Grüne Stellen müssen unbedingt entfernt werden.

Symptome & Folgen

Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen, bei großen Mengen Motorikstörungen, Atemnot und Herzstillstand

Weintrauben

Nach der Verfütterung von Rosinen bzw. Weintrauben, wurden häufig Vergiftungserscheinungen festgestellt, weshalb auf die Gabe verzichtet werden sollte.  Das verantwortliche Gift ist unbekannt. Die toxisch wirkende Menge beginnt bei circa 10g pro Kilogramm Körpergewicht.

Symptome & Folgen

akutes Nierenversagen möglich

Xylit/ Xylitol/ Lignit/ Birkenzucker/ E967 (Süßstoff)

Xylit sorgt beim Hund dafür, dass der Insulinspiegel stark ansteigt, wodurch es zu einer Hypoglykämie (abnorm niedriger Blutzuckerspiegel) kommt. Die toxisch wirkende Dosis beginnt bereits bei circa 1,4g pro Kilogramm Körpergewicht. Xylit wird in vielen Lebensmitteln als Zuckerersatzstoff verwendet (z.B. Kaugummis, Zahnpasta, Diabetikerprodukte), weshalb auch dort erhöhte Vorsicht gelten muss.

Symptome & Folgen

starker Abfall des Blutzuckerspiegels, Koordinationsprobleme, Apathie, Schwäche, Zittern, Krämpfe, Bewusstlosigkeit, epileptische Anfälle, Gelbfärbung der Schleimhäute, Leberschäden

Zwiebeln & Lauch

Zwiebeln enthalten das giftige N-Propyldisulfid, welches zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und damit zu einer Anämie führen kann. Die giftige Menge beginnt ab etwa 5g pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes, ab etwa 50g pro Kilogramm Körpergewicht, kann es zu einer Anämie kommen.

Symptome & Folgen

in großen Mengen kann es zur Anämie (Blutarmut) führen

Neben diesen Lebensmitteln gibt es im Alltag eine Menge weiterer Stoffe, die für unsere Hunde sehr gefährlich werden können.

Einige Pflanzen im Haus und Garten können zu starken Vergiftungserscheinungen führen. Falls man also einen Hund hat, der gerne alles anfrisst, sollte man diese vorsichtshalber sichern. Gerade Welpen neigen dazu, alles mit ihrem Maul zu inspizieren.

Leider kommt es auch immer noch häufig vor, dass den Hunden aus Unwissenheit Medikamente aus dem Humanbereich, vor allem Schmerzmittel, verabreicht werden. Nicht alle Medikamente werden von Hunden vertragen und können mitunter sogar sehr gefährlich werden. Es gibt zwar auch ein paar Medikamente, die für Hunde geeignet sind, jedoch sollte das immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

Jegliche Art von Chemikalie sollte ebenfalls sicher verschlossen sein, damit gerade neugierige Welpen und „Allesfresser“ sich nicht an diesen bedienen können.

Giftpflanzen im Haus

Agave, Alpenveilchen, Azaleen, Birkenfeige, Bogenhanf, Brunfelsie, Becherprimel, Belladonnailie, Christdorn/Stechpalme, Chrysantheme, Diffenbachie, Drachenbaum, Fensterblatt, Flamingoblume, Ficus/Gummibaum, Hortensie, Klivie, Kroton, Oleander, Passionsblume, Philodendron, Primel, Weihnachtsstern, Wolfsmilchgewächse, Yuccapalme, Zimmerkalla

Giftpflanzen draußen

Amaryllis, Aronstab, Azaleen, Bilsenkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Blauregen, Buchsbaum, Buschwindröschen, Eberesche, Efeu, Eibe, Einbeere, Eisenhut, Engelstrompete, Faulbaum, Fingerhut, Gefleckter Schierling, Geißblatt, Geranie, Ginster, Goldregen, Herbstzeitlose, Holunder, Hortensie, Hyazinthen, Kermesbeere, Kirschlorbeer, Kreuzdorn, Lebensbaum, Liguster, Maiglöckchen, Mistel, Narzissen/Osterglocken, Oleander, Pfaffenhütchen, Rainfarn, Riesenbärenklau, Rhododendron, Schneeball, Schwarzer Nachtschatten, Stechapfel, Stechpalme, Tollkirsche, Thuja, Tulpe, Wacholder, Weißwurz, Zeder, Zypressenwolfsmilch

Symptome bei Giftpflanzen

Wie bei fast allen Vergiftungen kann es zu Durchfall, Erbrechen, Speicheln, und Krämpfen kommen. des Weiteren können Apathie, Atemnot, Herzrasen und neurologische Störungen auftreten, je nach aufgenommener Menge und Giftigkeit.

Weitere Gifte im Haushalt und Alltag:

Medikamente

  • Schmerzmittel (Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen, Paracetamol, Naproxen)
  • Schlafmittel
  • Beruhigungsmittel/Sedativa/Antidepressiva
  • Herz-Kreislauf-Medikamente
  • Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere die, die Vitamin D und Eisen enthalten

Haushalts- und Gartenchemie

  • Reinigungsmittel, Wasch- und Bleichmittel
  • Farben, Lösungsmittel
  • Frostschutzmittel
  • Schneckengift, Rattengift
  • Pflanzenschutzmittel, Rasen-/Pflanzendünger
  • Insektizide, Fungizide

Haushalts- und Gartenchemie

  • Zigaretten, Zigarettenstummel, Tabak

  • Blaualgen (Cyanobakterien), vor allem im Sommer an Seen ein Problem

  • Eichenprozessionsspinner (Raupen mit Gifthaaren)

Und zum Schluss noch ein paar Zeilen, was ihr beachten solltet, falls es doch mal zu einer Giftaufnahme kommen sollte:

Maßnahmen bei Vergiftungserscheinungen

Hat dein Hund ein Gift aufgenommen, gilt zunächst Ruhe zu bewahren und den zu Hund sichern.

Wenn bekannt ist, welchen giftigen Stoff dein Hund gefressen hat, solltest du diesen einpacken um es dem Tierarzt zeigen zu können. Das gilt auch für eventuell Erbrochenes.

Dann solltest du natürlich so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Bist du selbst zu aufgeregt zum Fahren, empfiehlt es sich, eine weitere Person mitnehmen, damit nicht noch ein Unfall passiert. Das gilt auch vor allem dann, wenn dein Hund nicht mehr selbstständig laufen kann.

Krampft dein Hund, sollte dafür gesorgt werden, dass er sich während der Fahrt nicht noch weiter verletzen kann. Dazu kannst du ihn beispielsweise in eine Decke einwickeln und Gefahrenstellen im Kofferraum/der Autobox entfernen.

Ist dein Hund bewusstlos, solltest du ihn in die stabile Seitenlage bringen.

Falls dein Hund erbrochen hat, muss darauf geachtet werden, dass die Atemwege deines Hundes frei bleiben, vor allem, wenn er bewusstlos wird.

Auch wenn dein Hund krampft, darf auf keinen Fall eine Maulschlinge angelegt werden, da durch eventuelles Erbrechen ansonsten Erstickungsgefahr droht.

Kein Erbrechen auslösen! Das kann unter Umständen die Situation noch verschlimmern und gehört in professionelle Hände.

Ist das Gift gerade erst aufgenommen worden, kannst du Kohletabletten aus medizinischer Kohle als Notfallmaßnahme einsetzen. Die Aktivkohle kann, bei rechtzeitiger Gabe, die Giftstoffe binden und so die toxische Wirkung eindämmen. Kohletabletten gehören daher in jede Notfall-Apotheke! Wichtig: die Gabe von Kohletabletten ist nur eine Erste-Hilfe Maßnahme und ersetzt nicht den schnellstmöglichen Gang zum Tierarzt!

Ist die Aufnahme des Giftes schon länger her und wurde eventuell nicht direkt beobachtet, kannst du nur noch so schnell wie möglich den Tierarzt aufsuchen.

Kommt es zum Herz- und oder Atemstillstand deines Hundes, musst du Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen.

 

(Ich habe die Informationen nach besten Wissen und Gewissen recherchiert, jedoch erheben die Listen natürlich keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Falls ihr Ergänzungen oder Anmerkungen habt, könnt ihr mir gerne eine Email schreiben.)

Quellen:

https://www.vetpharm.uzh.ch

„Ernährung des Hundes“, Helmut Meyer, Jürgen Zentek (Enke Verlag, 7. Auflage)

„Natural Dog Food: Rohfütterung für Hunde“, Susanne Reinerth (2005)